35 MM EVENTTIPP: STUMMFILMKONZERTE AUF DEN 60. NORDISCHEN FILMTAGEN LÜBECK
Das HAFENKINO steht im Zentrum der Retrospektive „Baltic Transfer – Ostsee und Häfen des Nordens im Film“ der 60. Nordischen Filmtage Lübeck. Vom 31.10. bis 03.11.2018 wird für vier Abende der „Schuppen 6“ an den Kaianlagen an der Untertrave zum Stummfilmkino – mit cinephilen Entdeckungen aus Norwegen, Polen und Estland.
BALDEVINS HOCHZEIT
31.10.2018, 19:30 Uhr
Norwegen 1926, Regie: George Schnéevoigt
125 Min., stumm, norw. ZT, dt. eingespr.
Stummfilmkonzert mit Wernel Loll und Volker Linde
Die Geschichte der beiden leichtlebigen Matrosen Baldevin und Simen nimmt ihren Anfang im Lübecker Hafen. Gemeinsam wollen sie von dort aus in ihre Heimat zurückkehren und sich auf die Suche nach einer passenden Ehefrau begeben.
Die vom Norwegischen Filminstitut und der Nationalbibliothek aufwendig restaurierte Produktion wird mit skandinavischen Volksliedern musikalisch untermalt von Werner Loll (Piano) und Volker Linde (Akkordeon, E-Gitarre, Bass). Werner Loll ist nicht nur Pianist, Vibraphonist und Keyboarder, sondern auch Komponist, Arrangeur und Leiter verschiedener Bands und musikalischer Projekte und bereits seit 1991 an der musikalischen Begleitung bei Stummfilmaufführungen der Nordischen Filmtage Lübeck beteiligt. Volker Linde spielt eine Vielzahl von Tasten- und Saiteninstrumenten und ist neben seiner Arbeit als Komponist und Arrangeur auch in diversen Orchestern, Big Bands sowie Kammermusik-Ensembles aktiv.
CAFÉ X
01.11.2018, 19:30 Uhr
Norwegen 1928, Regie: Walter Fürst
85 Min., stumm, norw. ZT, dt. UT
Stummfilmkonzert mit MusikerInnen der Musik- und Kunstschule Lübeck
Der norwegische Hafen- und Großstadtkrimi bringt die zwielichtigen Ecken des Oslos der 20er Jahre auf die Leinwand. Der Journalist Karl Kraft begibt sich in die Unterwelt der Hauptstadt, um einen großen Waffenschmuggel aufzudecken.
Für die musikalische Untermalung sorgen SchülerInnen der Musik- und Kunstschule Lübeck unter der Leitung des Dozenten Sascha Sauberborn, der dort Workshops zum Thema DJing und Producing anbietet. Das Ensemble mit seinen SchülerInnen Adrian Bejtulai-Puhlmann, Lennart Birkenfeld, Laura Davidsmeyer, Enzo Kirschstein und Niklas Schwehm wird die urbane Atmosphäre Oslos heraufbeschwören.
WELLEN DER LEIDENSCHAFT
02.11.2018, 19:30 Uhr
Estland / Deutschland 1930, Regie: Wladimir Gaidarow
88 Min., stumm, estn., dt., russ. ZT
Stummfilmkonzert mit TroubaDuo
Die estnisch-deutsche Produktion erzählt die Geschichte eines brasilianischen Journalisten, der sich auf eine Recherchereise nach Estland und Finnland begibt. Sein Interesse gilt dem Alkoholschmuggel im Norden. Dass er auf einem Schiff auf den Sprit-König Kölgis trifft, dürfte ihm in den beiden Ländern, in denen Prohibition herrscht, weiterhelfen.
Dem Ostsee-Abenteuer verleihen Jana Nitsch (Akkordeon und Gesang) und Marcus Berthold (Fivestring Fiddle) Stimme und Klang: Gemeinsam treten sie als TroubaDuo auf. Jana Nitsch ist seit ihrem 17. Lebensjahr als Straßenmusikerin erfolgreich tätig, ihr ständiger Begleiter ist ihr Akkordeon. Mit ihm reiste sie bereits durch Europa und lernte so spannende Menschen und Orte kennen. Seitdem gibt sie Konzerte, wirkte an Theaterproduktionen mit und lieferte die Musik für einige Kurzfilme. Marcus Berthold entdeckte seine Liebe zur Geige schon im Kindesalter. Auch er reiste mit seinem Instrument um die Welt, unter anderem mit verschiedenen Jugendorchestern und der Bremer Klezmerband Mechaye. Seine fünf-saitige Geige ist ein Unikat und passt zu seinem ganz eigenen Sound.
DER RUF DES MEERES
03.11.2018, 19:30 Uhr
Polen 1927, Regie: Henryk Szaro
119 Min., stumm, engl. ZT
Stummfilm mit Musik
In der romantischen Atmosphäre des Hafenschuppens und in bester maritimer Lage hört man ihn quasi schon, den „Ruf des Meeres“. Polens erster maritimer Film ist ein abenteuerliches Liebesdrama mit einer turbulenten, mitreißenden Handlung und hohem dokumentarischen Wert. „Ruf des Meeres“ entstand 1927, während der Unabhängigkeit des Landes in den Zwischenkriegsjahren. 2015 konnte der Stummfilm digital rekonstruiert werden. Er wird im Lübecker Hafenkino mit einer eingespielten Orchestermusik aufgeführt.
Das Projekt „Konservierung und Digitalisierung von Vorkriegsspielfilmen im Nationalen Filmarchiv in Warschau“ wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung („Kultur und Kulturerbe“) kofinanziert.
Veranstaltungsort: Schuppen 6, An der Untertrave 47a, 23552 Lübeck
Eintritt je Vorführung: 12,- € / ermäßigt 8,- €
Weiterführende Informationen unter www.luebeck.de/filmtage/de
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