Rezi #23 – NANUK, DER ESKIMO
NANUK, DER ESKIMO (Nanook of the North – 1922) ist ein beeindruckender Dokumentarfilm des Forschers Robert J. Flaherty, zugleich einer der ersten dieser Größenordnung, und ein Erfolg sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum. Gedreht im Jahr 1920, erforscht Flaherty am Beispiel des Eskimos Nanuk und dessen Familie das Leben der Inuit. Doch sollte man keine voreiligen Schlüsse ziehen, denn auch heute noch kann dieser Film mit seinen wunderbaren Szenen überzeugen. So avanciert das Jagen einer Robbe zu einer herrlichen Slapstick-Nummer, die das Grauen dieser Bilder nur noch verstärkt, dem Zuschauer aber auch das schwierige Leben der damaligen Inuit näherbringt. Wundervoll ist auch die clowneske Szene, in der Nanuk aus einem Kanu aussteigt und kurz darauf seine ganze Familie samt Hund aus dem Inneren auftaucht. So ist der Film ein wahrlich zeitloses Dokument, wenn man einmal von den ellenlangen Titeln absieht. Die DVD ist wirklich sehr schön aufbereitet, der Soundtrack allerdings an manchen Stellen zu konterkarierend. Alles in allem ist die von ARTE herausgegeben Version ein Glücksgriff. (MAS)
ARTE EDITION/absolut Medien / DVD / USA 1922 / ca. 78 min. /
FSK 6
Regie: Robert J. Flaherty
Bild: 4:3 – 1.33:1
Sprachen/Ton: Musik/Instrumental (Dolby Digital 2.0 Stereo),
Zwischentitel in englischer Sprache
Untertitel: Deutsch, Französisch
Extras: Fotogalerie mit Flahertys Bildern, Gespräch mit Flahertys
Witwe, Cartoon „Frozen Frolics“ von 1930, Gespräch mit Kamera –
mann Richard Leacock, Filmaufnahmen einer Polarexpedition
von 1914, Ausschnitt einer Doku, die ebenfalls Flahertys Film behandelt
..wird bei uns in München am Donnerstag als Symphonischer Dokumentarfilm gezeigt- es spielt das M-K-O 😉