35MM #53 – Poverty Row Studios ERHÄLTLICH
35 Millimeter – Das Retro-Film-Magazin startet in sein Jubiläumsjahr mit einer großen Retrospektive kleiner Hollywoodstudios wie Monogram, PRC und Republic Pictures. Die 92-seitige Ausgabe #53 ist exklusiv im 35MM-Shop erhältlich.
Ausgehend von persönlichen Seherfahrungen erläutert Chefredakteur Clemens Williges in Finding Poverty row die Genese des Begriffs „Poverty Row“ und wirft einige Schlaglichter auf das US-amerikanische Filmschaffen im Schatten der acht großen Hollywoodstudios des Golden Age. Dr. Christoph Seelinger beschäftigt sich in DIE WIEGE DES MONDO-KINOS anhand INGAGI (1930) und GOW (1931) mit Affen und Anthropophagie im frühen Exploitationfilm. Lars Johansen gibt in ES GEHT NOCH BILLIGER einen Überblick der 17 Charlie-Chan-Filme, die 1944 bis 1949 bei Monogram entstanden. Marco Koch erkundet in GEISTER! AFFENMENSCHEN! WAHNSINNIGE WISSENSCHAFTLER! ausführlich Bela Lugosis legendäre „Monogram 9“, die zwischen 1941 und 1944 ins Kino kamen. In THE DEVIL BAT (1940) der Producers Releasing Corporation (PRC) ist ebenfalls Lugosi in der Hauptrolle zu sehen. Klaus Füßmann geht dem heute als Kultfilm eingestuften Werk auf den Grund. Außerdem stellt Füßmann den PRC-Horrorstar George Zucco vor. Lars Johansen befasst sich mit Frank Wisbars DER WÜRGER IM NEBEL (1946) und zwei weiteren Wisbar-Filmen für PRC. Daneben stellt Johansen das Republic-Serial ADVENTURES OF CAPTAIN MARVEL (1941) vor. IM ARMENHAUS DES B-FILMS ist Bernward Knappiks ausführlicher Artikel über den Regisseur Sam Newfield und seine Filme für PRC. Newfields Western THE TERROR OF TINY TOWN (1938) behandelt Seelinger in ZWISCHEN EMANZIPATION UND ESKAPISMUS.
Matthias Merkelbach beleuchtet in OHNE ERBARMEN den Film Noir in der Poverty Row, z.B. Edgar G. Ulmers UMLEITUNG (1945). Prof. Dr. Tonio Klein analysiert Frank Borzages für Republic gedrehten ERBE DES HENKERS (1948) sowie Blake Edwards frühe Werke, die Western DER RÄCHER VON TEXAS (1948) und PANIK IN ARIZONA (1949). Im 8-seitigen SMARAGDE DES B-FILMS widmet sich Klein der Arbeit des Produzentenpaares Ida Lupino und Collier Young. Für mehrere der zwischen 1949 und 1955 entstandenen Filme, z.B. DER ANHALTER (1953), übernahm Lupino auch die Regie. Alexander Schultz gibt in SEXUALHYGIENE IN HOLLYWOOD einen historischen Abriss dieser Exploitationkinospielart, im Zentrum des Artikels steht der kommerziell unglaublich erfolgreiche FALSCHE SCHAM (1945). Den Abschluss der Poverty-Row-Retrospektive bildet DER SANDWICHDIEB IM AFFENPELZ über den Race Film SON OF INGAGI (1940). Dr. Christoph Seelingers Beitrag ist Teil 1 seiner Artikelserie über afroamerikanische Filmschaffende.
Neben der Retrospektive enthält 35 Millimeter die Kinemathek, eine Zusammenstellung von Kolumnen, Rubriken, Serien und Einzelartikeln für Freunde des klassischen Kinos. Benedikt Wilkens erster 35MM-Artikel, KURT SCHNEIDER IST HARRY EARLES – EINE SÄCHSISCHE HOLLYWOOD-LEGENDE UND SEINE SCHWESTERN, ist das Ergebnis seiner langjährigen Forschung zu Leben und Werk der vier kleinwüchsigen Geschwister aus Stolpen. Harry Earles‘ bekanntester Film ist Tod Brownings FREAKS – MISSGESTALTETE (1932). Klaus Füßmann startet seine Rubrik KOMPONISTEN mit einem Beitrag über Max Steiner. Seelinger stellt in HOCHZEIT MIT EINEM BÄREN – WERWÖLFE UND WERBÄREN IM KINOJAHR 1925 den Hollywoodfilm WOLF BLOOD: A TALE OF THE FOREST und den sowjetischen Film MEDVEZHYA SVADBA einander gegenüber. Daneben beschließt Seelinger seinen Zweiteiler über den Afrikaforscher Hans Schomburgk. Prof. Dr. Tonio Kleins Serie Douglas Sirk ist Detlef Sierck geht in die vierte Runde. Außerdem berichtet Klein von Jens Wawrczecks Lesung aus dessen Buch HOW TO HITCHCOCK – MEINE REISE DURCH DAS HITCHCOCK-UNIVERSUM (2023) im KoKi Hannover. Clemens Williges beginnt in Teil 1 von EIN GENIESTREICH DES SYSTEMS seine ausführliche Auseinandersetzung mit GRAF ZAROFF – GENIE DES BÖSEN (1932). Darüber hinaus blickt Williges auf seinen Besuch der „Gummersbacher Filmakademie“ zurück und startet mit Claude Rains in BATTLE OF THE WORLDS (1961) die neue Kolumne ALTE MÄNNER IN SPÄTEN FILMEN.
Lars Johansen beschäftigt sich in seiner Kolumne DAS KINO DER DEFA mit einem der vier Berlinfilme von Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase und Regisseur Gerhard Klein: EINE BERLINER ROMANZE (1956). Bernward Knappik befasst sich in seiner Rubrik GALERIE DER UNBEKANNTEN MEISTER mit Leben und Werk des Theater- und Filmregisseurs Jack Garfein sowiein seiner Kolumne FRÜH ÜBT SICH … mit John Boormans Spielfilmdebüt FANGT UNS, WENN IHR KÖNNT (1965). Nils Gampert stellt anlässlich des Franz-Kafka-Jahres in einem Spezial Orson Welles‘ DER PROZESS (1962) vor. Michael Klein befasst sich in seiner Rubrik BUCH & FILM mit dem japanischen Film LIEBESBRIEFE (1953) der Regisseurin Kinuyo Tanaka. Roman Widera betrachtet in seiner Kolumne NIPPON CINEMA CLASSICS Koreyoshi Kuraharas INTIMIDATION (1960). Christian Genzel ordnet in seiner Kolumne TRÜMMER & TRÄUMER Erik Odes HERRLICHE ZEITEN (1950) ein. Matthias Merkelbach beleuchtet in seiner Kolumne MONDE NOIR den dänischen Film Noir MORDETS MELODI (1944) von Bodil Ipsen. Frank Hoyer blickt in seiner Rubrik STUMMFILM auf Jubiläen und Listen sowie ihre Bedeutung für die Zusammenstellung von Veranstaltungsprogrammen. Dr. Christoph Seelinger erinnert in seiner Kolumne MESDAMES CINÉMA an die Tunesierin Haydéé Chikly und ihren Film LA FILLE DE CARTHAGE (1924). Zum Abschluss des Heftes beschäftigt sich Clemens Williges in seiner Kolumne DER VERGESSENE FILM mit dem Blu-ray-Set IN THE SHADOW OF HOLLYWOOD – HIGHLIGHTS FROM POVERTY ROW.
Die Redaktion
THE DEVIL BAT (1940) online sehen:
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