Rezi #25 – PIER PAOLO PASOLINI – CLOSE-UP

Arthaus präsentiert in seiner „Close-Up“-Reihe drei frühe Filme des nicht erst seit DIE 120 TAGE VON SODOM (Salò o le 120 giornate di Sodoma – 1975) kontrovers diskutierten Regisseurs Pier Paolo Pasolini. MAMMA ROMA(Mamma Roma – 1962) erzählt von dem jungen Ettore, der von seiner Mutter, einer ehemaligen Prostituierten, nach Rom geholt wird, wo sie beiden ein besseres Leben ermöglichen will. Er gerät aber auf die schiefe Bahn und verliebt sich gegen ihren Willen in die verrufene Bruna. Die Person Mamma Roma steht stellvertretend für eine ganze Müttergeneration der Nachkriegszeit, die auf eine bessere Zukunft für ihre Söhne hoffte, was im rauen und direkten Stil des italienischen Neo-Realismus dargestellt wird.
DAS 1. EVANGELIUM – MATTHÄUS (Il Vangelosecondo Matteo – 1964), die wohl einzige Verfilmung des Lebens Jesu von einem bekennenden Atheisten, ist ebenfalls weit weg von jeglichem Bombast. Fast alle Rollen wurden von Laiendarstellern besetzt und auch die Darstellung Jesu unterscheidet sich stark zu anderen Verfilmungen. Die eigenwillige Version der Saga um Jason und das goldene Vlies, MEDEA (Medea – 1969), ist deutlich aufwendiger inszeniert. Dialogarme Passagen, beeindruckende Landschaftsaufnahmen und die Opernsängerin Maria Callas täuschen leider nicht über deutliche Längen und eine sprunghaften Erzählweise hinweg. An Extras gibt es außer Trailern, Biographien und Produktionsnotizen nichts weiter. MAMMA ROMA überrascht durch eine wechselhafte Bildqualität und ist nicht mal anamorph abgetastet, da sieht selbst die US-DVD aus dem Jahre 2004 noch erheblich besser aus. DAS 1. EVANGELIUM und MEDEA bieten hingegen eine gute bis sehr gute Bildqualität. (CH)

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Arthaus / DVD / FRA-IT-D 1962-69 / ca. 338 min. / FSK 16
Regie: Pier Paolo Pasolini
Darsteller: Maria Callas, Anna Magnani, Massimo Girotti
Bild: Diverse
Sprachen/Ton: Deutsch, Italienisch (Mono DD)
Untertitel: Deutsch
Extras: Biografie Pier Paolo Pasolini, Produktionsnotizen, Starinfo Anna Magnani, Trailer, Wendecover

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